Burchard II.
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Bischof von Halberstadt, geb. um 1028. auch Bucco oder Buko genannt.

Neffe des Erzbischofs Anno II. von Köln, auf dessen Empfehlung er 1059 durch Königin Agnes (Witwe König Heinrichs III.) zum Bischof erhoben wurde. Burchard II. wurde 1062 von der Augsburger Synode zur Beendigung des römischen Schismas nach Rom entsandt, wo er sich im Streit der Gegenpäpste Cadalus (Honorius II.) und Alexander II. für den Reformpapst Alexander II. entschied. Dafür wurde er von diesem mit allerlei Ehrenvorrechten ausgestattet, die ihn übermütig machten und den Zorn anderer Bischöfe erregten. Bei König Heinrich IV. stand er ebenfalls in Ansehen und kämpfte 1067 gegen die aufständischen Liutizen, fiel aber später von Heinrich ab und war 1073 einer der maßgeblichen Führer im Aufstand der Sachsen gegen Kaiser Heinrich IV.

Der König besiegte die Sachsen am 13.6. 1075 bei Hohenburg an der Unstrut und übergab Burchard dem Bischof von Bamberg zur Haft, ließ ihn aber Ende 1075 an den Hof überführen und verbannte ihn 1076 nach Ungarn. Unterwegs konnte B. fliehen und kehrte nach Halberstadt zurück und war weiterhin ein erbitterter Gegner Heinrichs IV. und krönte 1081 den Gegenkönig Hermann von Luxemburg. Burchard veranlaßte maßgebliche Reformen in den Klöstern seines Bistuns und gründete u.a. das Doppelkloster Huysburg. 1085 mußte er zeitweise nach Dänemark flüchten. In einem Aufstand der Goslarer Bürger, die in ihm die Ursache der Kriegsnot sahen, wurde er tödlich verwundet und starb am 7.4.1088 in Ilsenburg.

Die Gestalt des Buku/Bucco wurde in der Halberstädter Gegend volkstümlich verklärt.

siehe auch:
Genealogie Mittelalter
Biografisch-Bibliografisches Kirchenlexikon

Literatur:
Michael Kleinen: Bischof und Reform. Burchard II. von Halberstadt (1059-1088) und die Klosterreformen.
Matthiesen Verlag, Verlagsgruppe Husum 2004, ISBN 3-7868-1484-8
Lutz Fenske: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen.
Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte Nr. 47, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht,
Göttingen 1977, ISBN 3-525-35356-1