Richard
Groh |
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Am
11. Juni 1856 in Plauen geboren, begann Richard Groh 1870 eine
dreijährige Lehre beim Braubesitzer W. F. Hammer. Nach erfolgreichem
Abschluss der Lehre 1873 begann er eine Wanderschaft, um das Braufach
kennenzulernen. Die Wanderschaft führt Richard Groh über Zwickau,
Glauchau, Werdau nach Leipzig, dann über Halle nach Magdeburg und über
Westerhüsen nach Schönebeck meist zu Fuß, dann mit dem Zug nach Stendal
und wieder zu Fuß nach Gardelegen. Hier arbeitete er zwei Monate in der
Brauerei der Gebr. Haase, der jetzigen Garley-Brauerei. Er wandert dann
weiter nach Braunschweig, Minden und Dortmund und findet Arbeit in der
dortigen Germania-Brauerei.. Weitere Stationen führen ihn über Koblenz
nach Frankfurt, wo er an Typhus erkrankt. 1876 muss er zum Militär.
Nach dem Besuch der Brauerschule in Worms geht er wieder auf
Wanderschaft. Ein Schufreund aus Worms lädt ihn nach Kanada ein und er
hält sich einige Monate in Kanada und den USA auf. Seine erste Braumeisterstellung nimmt er 1882 in Rheindalen an, danach in Asberg bei Moers. 1883 heiratet er. 1885 übernimmt er eine Stellung bei H. Elshorst in Altendorf bei Essen. Da er jedoch wie sein Vater Freimaurer wird, wird ihm gekündigt. Er übernimmt eine Stellung als Braumeister in Elberfeld, bevor er dann im September 1893 die Stellung des Braumeisters in der Klosterbrauerei Röderhof übernimmt. Hier unterzieht er der Brauerei einer vollständigen Reform, so schafft er eine neue Dampfmaschine, 1895 eine neue Eismaschine und elektrische Beleuchtung an. 1896 werden 3 Häuser für Arbeiterwohnungen gebaut, 1897 eine neue Schankhalle und ein Abfüllraum. Die Kellereien werden erweitert, indem der frühere große Eiskeller zum Gär- und Lagerkeller umgewandelt wird. 1899 wird ein Übernachtungsgebäude für unverheiratete Brauburschen und Arbeiter gebaut (heute Sitz des Kunstvereins Röderhof e.V.). Am 24. Juni 1901 beginnt der Bau seines Wohnhauses (sog. Braumeistervilla an der Durchgangsstraße gegenüber vom Schloss). Richard Groh ist Mitglied der Freimaurerloge "Zu den drei Hammern" in Halberstadt. Richard Groh ist noch bis etwa 1910 segensreich in der Klosterbrauerei Röderhof tätig, dann wird er Direktor der Heerdter Hofbierbrauerei Gmbh in Heerdt bei Düsseldorf. In Düsseldorf stirbt Richard Groh 1927. Eine Kurzfassung seiner Autobiografie finden Sie als PDF-Datei zum Download: Dr. Martin Hentrich, Ursula Köber: "Richard Groh - Braumeister in Röderhof" Sonderdruck aus "Zwischen Harz und Bruch" Halberstadt 2009, Heft 55 |