Walter
Gemm |
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Als
zweites von sieben Kindern eines Handschuhmachers wird Walter Gemm am
27.9.1898 in
Halberstadt geboren. Er besucht 1904 bis 1912 die
siebenklassige Unterstädtische Volksschule in der
Bleichstraße und absolviert 1912 bis 1915 eine Lehre als
Dekorationsmaler beim Malermeister Louis Kriesel,
anschließend
beginnt er ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Magdeburg. Er
wird zum Kriegsdienst einberufen und nimmt 1917 bis 1918 an den
Kämpfen in Frankreich teil, 1919 führt ihn sein
Militärdienst nach Polen und Weißrußland. Nach Ende des 1. Weltkrieges erhält er ein Stipendium der Buchhorn-Stiftung für das Studium an der Kunstgewerbeschule in Magdeburg. Er belegt die Fachklasse für dekorative Landschafts- und Architekturmalerei bei Prof. Rettelbusch. In den Jahren 1920 bis 1921 arbeitet er als Entwurfszeichner für Warenverpackungen in den Grafischen Werkstätten Bruchsal und besucht Abendkurse an der Kunstakademie Karlsruhe. Im Jahre 1923 läßt sich Walter Gemm als freischaffender Künstler und Grafiker in Halberstadt nieder. Seine Werke werden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Parallel folgen verschiedene Aufträge, so z.B. 1935 vom Städtischen Museum Halberstadt für 5 Lebens- und Historienbilder aus der Ur- und Frühgeschichte und 1939 Ölbilder für einen Wartesaal des Bahnhofes. Im September 1939 wird er wieder zum Kriegsdienst einberufen, nimmt am Frankreich- und Rußlandfeldzug teil, wobei er teilweise vom Waffendienst beurlaubt wird, um das Kriegsgeschehen künstlerisch/dokumentarisch festzuhalten. November/Dezember 1941 schwere Krankheit, anschließend Genesenden Kompanie in Quedlinburg. Zahlreiche Aufträge und Freiräume zum Ausarbeiten seiner Kriegsskizzen. Nach Ende des 2. Weltkrieges Organisation und Teilnahme an einer ersten Kunstausstellung einheimischer Künstler in Thale. Es folgen weitere Ausstellungen. In vielen Zeichnungen und Gemälden dokumentiert er das Enttrümmern und den Wiederaufbau Halberstadts, was ihm den Beinamen "Chronist mit Stift und Pinsel" einbringt. 1962 werden 5 Zeichnungen durch das Museum für Deutsche Geschichte in Berlin aufgekauft. Im Jahr 1966 erhält Walter Gemm den ersten Kunstpreis der Stadt Halberstadt. 1967 wird die Ruine der Franzosenkirche nach seinem Entwurf zu einer Gedenkstätte des 8. April 1945 (Bombenangriff auf Halberstadt) gestaltet. Walter Gemm stirbt am 17.3.1973 nach kurzer Krankheit im Krankenhaus in Osterwieck. Walter-Gemm-Schule in Halberstadt Röderhöfer Teich mit Huysburg Gemälde von Walter Gemm (1954) |