Zur Geologie des Huys

Im Huy findet man anstehenden Muschelkalk. Muschelkalk ist ein sehr harter und kompakter Kalkstein mit weißer Farbe. Eine graue Farbe in einigen Bänken wird durch höhere Tongehalte erreicht. Innerhalb des Muschelkalks gab es zwei Meeresvorstöße in das germanische Becken. Zu dieser Zeit existierte eine große Landmasse, der Pangäa-Kontinent, auf der Erde. Deshalb gab es keinen Feuchtigkeitsaustausch und das Klima war sehr trocken. Die Fauna ist endemisch und dem Klima angepasst, eine Rolle spielen vor allem Crinoideen und Brachiopoden. Ammoniten und wieder die Cerratiten sind typisch für den zentralen Beckenbereich.

Rogenstein
Rogenstein
Stromatolithenriff

Gletschertöpfe
Wilhelmshall ist ein stillgelegtes Bergbaugelände. Hier wurden früher Kalisalze abgebaut. Der Standort liegt mitten auf einer Sattelsachse, die durch Salztektonik verursacht wurde. Der Aufschluß liegt an der Westseite des Herrenberges südöstlich von Wilhelmshall.

Am Aufschluß steht unterer Buntsandstein aus der Berrenburg-Folge an. Die Rogensteine sind oolithisch ausgebildet; gelten als Beckenrandsediment. Aufgrund von Hebungen des Gebietes im mittleren Buntsandstein kommt es mehrfach zu Schichtlücken.

Am zweiten Aufschluß findet sich ein Stromatolithen-Riff. Diese autotrophen Organismen aus dem Präkambrium bevorzugen pH-Werte von 9-12, rezent findet man sie im Meer vor Australien.

Eine eiszeitliche Entwicklung sind die sogenannten Gletschertöpfe (siehe links). Sie belegen ein Vordringen der skandinavischen Inlandgletscher. Ihre Entstehung geht auf das Weichsel-Glazial vor 100.000 Jahren zurück. Dabei handelt es sich um runde Schmelzwasserformen im Fels, die an der Gletscherunterseite durch Gesteinsmehl im strudelnden Wasser geformt wurden.

Literatur zur Geologie des Huys finden Sie hier

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Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt