Karl
Mingerzahn |
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Der
Mundartdichter von
Dingelstedt wurde am 16.
Januar 1904 in
Königsaue bei Aschersleben als Sohn
eines Gärtners geboren. Nach dem Besuch der vierklassigen
Dorfschule erlernte er im Betrieb seines Vaters und bei seinem
Onkel
Johann Mingerzahn in Schwanebeck den Gärtnerberuf und setzte
die
väterliche Berufstradition in der dritten Generation fort. Als
Gehilfe wirkte er in Goslar, Dortmund, München,
Gießen, Potsdam und Berlin und erweiterte sein fachliches
Können. Sein Beruf war ihm mehr als Broterwerb und Tradition,
er
sah in ihm eine Berufung, die sein Denken und Fühlen
ausfüllte. Das kommt auch in seinen zahlreichen Gedichten zum
Ausdruck, die in der "Gärtnerischen Rundschau"
veröffentlicht
wurden. 1933 heiratete Karl Mingerzahn die Tochter des Gärtnereibesitzers Albert Westendorf in Dingelstedt und übernahm den Betrieb am Ortsausgang des Dorfes am landschaftlich schönen Huy. Durch die beruflich bedingten vielseitigen Kontakte mit der meist noch plattdeutsch sprechenden Bevölkerung fand er bald Gefallen an der urwüchsigen Huy-Mundart, um darin seine Gedanken in gebundener und ungebundener Form zum Ausdruck zu bringen. Dabei halfen ihm sein offenes und freundliches Wesen und seine unbestechliche Menschenkenntnis, die Charaktere der Menschen und ihre vielseitigen Beziehungen zueinander in liebenswerter Ironie und Satirik darzustellen. Daß er den häufig geäußerten Wünschen seiner Mitmenschen, Höhepunkte ihres Lebens durch Gelegenheitsgedichte zu verschönen, auch gern nachkam, entsprach seinem hilfsbereiten Wesen. Karl Mingerzahn, der Heimatdichter von Dingelstedt, verstarb am 16. Dezember 1977, für seine Angehörigen und seine Wahlheimat gar zu früh. Ein Buch mit plattdeutschen Texten von Karl Mingerzahn ist kürzlich in der EDITION HUY erschienen: "Ulkije un hindersinnije Fortellijen un Gedichte". Mundartgedichte |